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Ally Klein & Barbara Rieger

06.06.201920:00 Uhr bis 22:00 Uhr

Ally Klein "Carter" (Droschl 2018)

Carter zieht alle Menschen um sich herum in ihren Bann. Auch das namenlose Ich dieser Geschichte ist wie erschlagen, als es Carter bei einem Streifzug durch die Nacht im gelben Laternenschein entdeckt, und buhlt fortan um sie.

Wie viel Nähe Carter zulässt, wie eng die Bindung sein darf, das bestimmt sie allein. Zwischen Anziehung und Ablehnung, Annäherung und Distanz pendeln ihre Beziehungen. Doch wie lange hält das Ich diesen emotionalen Taumel aus? Kann es an Carter nur zerbrechen? Und wie sehr dürfen wir der Erzählung überhaupt trauen, denn lassen nicht die rätselhaften Anfälle des Ichs beim Versuch, die letzten Monate zu erinnern, Leerstellen entstehen?

Jede Bewegung, jede Empfindung, jede körperliche Beschreibung fängt Ally Klein in ihren bildmächtigen Sätzen bis ins kleinste Detail ein. Die Sprache wird körperlich erfahrbar und schreibt sich direkt in die Leser ein. Selten erzeugt ein Debütroman eine derartige Sogwirkung wie Carter.

»Es gibt Bücher, die in einem den Atem nehmen, die jeden Muskel in höchste Anspannung versetzen, die förmlich Besitz ergreifen. Ally Kleins Debütroman Carter ist zweifelsohne einer dieser aufwühlenden Texte.« (Björn Hayer, Spiegel Online)

»Ally Klein ist eine Debütautorin mit unnachgiebigem poetischem Stolz. In ihrem ersten Roman Carter beschreibt sie Figuren voller Eigensinn.« (Elisabeth Wagner, taz)

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Barbara Rieger "Bis ans Ende, Marie" (Kremayr & Scheriau 2018)

Sie lernt Marie in einer Bar kennen. Sofort entwickelt sich eine innige Freundschaft. Marie ist alles, was sie nicht ist: attraktiv und beliebt, dominant und extrovertiert. Und sie überschreitet gerne Grenzen. Marie ist immer an ihrer Seite und so nahe wie niemand sonst, manchmal zu nahe, zu fordernd, zu bestimmend und verletzend, dennoch die Einzige, die sie versteht. Die Mutter ist hysterisch, der Vater hat stets das passende Medikament parat und ihr Schwarm und Studienkollege Dominik schenkt ihr keine Beachtung - also bleibt nur Marie. Was wie eine gewöhnliche Freundschaft beginnt, wird allmählich zu einem Vexierspiel. Die Begegnungen mit Marie werden merkwürdiger, die Erinnerungen bruchstückhafter, als würde etwas nicht stimmen, eine Art Störbild, das sich über die Realität legt. Wie im Tanz führt Barbara Rieger ihre zwei Figuren durch den Roman, mal verschmelzen sie miteinander, mal werden sie durchgeschüttelt, immer aber bleiben sie im Takt der Sprache. "Ich schiebe sie zur Seite, sie lacht laut und vibriert in meinem Bett, vibriert wie ein Wecker, mein Wecker, ich schalte den Wecker aus, blonde Haare stecken in meinem Hals, ich huste, würge. Bevor ich ersticke, wache ich auf."
 

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Buchhandlung Montag, Pappelallee 25, 10437 Berlin

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Roman
Einband: gebundenes Buch
EAN: 9783990590171
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