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Ein möhrenstarkes Schuljahr

Hops & Holly 2

Erschienen am 13.03.2020
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783480235544
Sprache: Deutsch
Umfang: 112 S.
Format (T/L/B): 1.5 x 26 x 18.5 cm
Lesealter: 5-99 J.
Einband: gebundenes Buch

Autorenportrait

Katja Reider, geb. 1960, begann nach Stationen in einer PR-Agentur und als Pressesprecherin während eines Urlaubs mit dem Schreiben - und hörte seitdem nicht mehr damit auf. So entstanden bis heute zahlreiche Bücher für Kinder aller Altersstufen sowie Geschenkbücher, unter anderem der große internationale Erfolg "Rosalie und Trüffel". Katja Reider engagiert sich seit vielen Jahren in der Leseförderung. Sie lebt mit ihrer Familie und einem kleinen Hund in Hamburg.

Leseprobe

Der Liebesbrief   Wer glaubt, dass Amors Liebespfeil nur erwachsene Häsinnen und Hasen treffen kann, der irrt gewaltig. Auch die Kleinen kann er erwischen. Das ist bei den Langohren nicht anders als bei den Zweibeinern. So schaute Murmel auch heute sehnsuchtsvoll hinüber zu Rosinchen, die fröhlich plappernd an Hollys Seite über den Schulhof hoppelte. Murmel konnte sich nicht sattsehen! Rosinchens Hasenöhrchen schmückte eine frische Blüte und ihr seidenweiches Fell glänzte in der Sonne. Kurzum: sie sah einfach. wunderhübsch aus! Murmel seufzte tief. Pumpernickel blickte den Freund verwundert an. "Was ist?", fragte er besorgt. "Hast du Bauchweh? Zu viel frisches Gras gefuttert? Oder hast du etwa Angst vor Mathe? Mach dir mal keine Sorgen, Herr Blütenkranz hat versprochen, dass der Test nicht so schwer wird." Murmel hörte verdattert zu. Was redete Pumpernickel denn da? Na egal! Hauptsache, Rosinchen blieb in seinem, Murmels, Sichtfeld! "Wenn ich nur wüsste, ob sie mich auch ein bisschen mag", flüsterte er. Pumpernickel war sogleich ganz Ohr. "Wie? Wer? Rosinchen? - Klar, mag die dich. Wir mögen uns doch alle, oder? Also, mehr oder weniger." Nur widerstrebend riss sich Murmel von Rosinchens Anblick los. "Ich meinte natürlich, ob sie mich SO mag!" Murmel legte bedeutungsvoll die Pfote auf sein Herz. "Ach sooo!", stotterte Pumpernickel. Mit romantischen Gefühlen kannte er sich nicht so gut aus. "Na ja, äh, warum nicht? Klar, du bist vielleicht ein bisschen klein geraten. Und du könntest ein paar mehr Muckis haben. Das mögen die Mädels, weißt du? Aber wenn ich dich trainiere, wärst du sicher im Pfotenumdrehen - " "Ich habe ihr ein Gedicht geschrieben", unterbrach Murmel Pumpernickels Redefluss. "Willst du es mal hören?" Eifrig kramte Murmel in seiner Hosentasche und förderte einen zerknüllten Zettel zutage. Er entfaltete ihn feierlich. "Also", begann er, "Für Dich!Du bist mein süßer AugensternIch mag dich, ja, ich hab dich gern!Will Stund' um Stund' mit dir verweilenUnd jedes Möhrchen mit dir teilen.Ich werde nicht satt dich anzusehen.Willst du an meiner Seite gehen?Dein ergebener Murmel"   Murmel sah Pumpernickel fragend an. "Und? Wie findest du es?" Pumpernickel hatte mit großen Augen zugehört. "Äh. schön! Ich meine, das klingt echt toll! Mit den Reimen und so. Aber hast du dir das mit den Möhrchen teilen gut überlegt? Na, egal. Das Gedicht wird Rosinchen bestimmt gefallen. Wann willst du es ihr vortragen?" "Vortragen??!!" Um Himmels willen, daran hatte Murmel nicht im Traum gedacht. "Kapier ich nicht", meinte Pumpernickel. "Warum gibst du dir so viel Mühe, wenn das Gedicht anschließend in deiner Hosentasche verschimmelt? So erfährt Rosinchen doch nie, dass du ein richtiger Dichter bist!" Pumpernickel überlegte angestrengt. "Weißt du was: Du schickst es ihr!" "Mit der Hasenpost?", fragte Murmel. "Nee, mit der Klassenpost!", erklärte Pumpernickel. "Jetzt gleich! Während der Mathe-Stunde bei Herrn Blütenkranz! Da geben wir den Zettel mit deinem Gedicht zu Rosinchen durch. Boah, die wird Augen machen!" Pumpernickel war sehr stolz auf seinen Vorschlag. Hmm, Murmel knabberte aufgeregt an seinen Pfötchen. Sollte er es wirklich wagen? Aber was, wenn Rosinchen ihn auslachte? Oder das Gedicht herumzeigte? Nicht auszudenken! Aber nein, das würde sie nicht tun. Rosinchen hatte Herz. Und was für eins. ach! Murmel seufzte erneut. Aber dann straffte er energisch die Öhrchen. Was sagte sein Opa immer, bevor er im Morgentau loshoppelte, um die leckeren Gräser zu pflücken, die direkt vor Fiete Fuchs' Höhle wuchsen? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Also los!   Nach der Pause saß Murmel als einer der ersten wieder auf seinem Platz. Unruhig rutschte er auf seinem Stuhl herum und schielte verstohlen hinüber zu Rosinchen. Im Grunde war es ganz einfach: Er würde den Zettel mit seinem Gedicht an Hops weitergeben, Hobs an Bommel, Bommel an Cleo und die an ihre Banknachbarin Rosinchen. Da konnte doch gar nichts schiefg